Viele Eltern kennen das Gefühl von Selbstzweifeln, insbesondere wenn ihre Kinder schwierige Zeiten durchleben. In solchen Momenten kann es hilfreich sein, auf die eigenen Erfahrungen zurückzublicken und Vertrauen in sich selbst zu finden.
Wenn es den eigenen Kindern gut geht, fühlen wir uns als Eltern oft bestätigt. Eine innere Stimme sagt: „Siehst du? Du kannst stolz auf dich sein. Du hast vielleicht auch Fehler gemacht, aber du hast die wichtigste Aufgabe gemeistert: Dein Kind ist glücklich.“
Das Wohl unserer Kinder ist eng mit unserem Selbstbild als Eltern verknüpft. Es ist besonders schwer, sich selbst zu ermutigen und Trost zu finden, wenn das Kind von Sorgen und Ängsten geplagt wird. In solchen Zeiten fühlen sich viele Eltern hilflos und suchen verzweifelt nach Lösungen, damit ihr Kind sich besser fühlt und die eigenen Selbstzweifel verschwinden.
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
Wir waren alle einmal Kinder und erinnern uns daran, dass auch unser Alltag nicht immer unbeschwert war. Es gab Phasen mit schulischem Druck, Angst und Überforderung. Konflikte mit Freunden, Lehrern und Familienmitgliedern waren ebenfalls Teil des Lebens. Enttäuschungen und Selbstzweifel waren keine Seltenheit, und es gab Tage, an denen alles einfach schwierig erschien, ohne dass man den Grund kannte.
Elterliches Selbstbewusstsein stärken
„Hab Geduld mit dir“, würde ich meinem jugendlichen Ich heute raten. Viele Sorgen lösen sich von selbst. Die misslungene Klassenarbeit wird bald vergessen sein, die Auseinandersetzung mit einem Freund wird sich klären. Enttäuschungen kommen und gehen. Es wird alles gut, vertraue auf dich!
Doch welchen Rat hätten unsere jugendlichen Ichs für uns Eltern von heute? Würden wir bereit sein zuzuhören, wenn sie uns daran erinnern, dass auch Kinder und Jugendliche mal unglücklich sein dürfen? Wenn sie uns sagten: „Du musst die Probleme deiner Kinder nicht lösen. Es reicht, wenn du da bist und zuhörst, wenn du gebraucht wirst.“
Zuhören, Aushalten und praktische Tipps
1. Selbstfürsorge praktizieren:
Eltern sollten sich regelmäßig Zeit für sich selbst nehmen, um aufzutanken und Stress abzubauen. Ob durch Sport, Hobbys, Meditation oder einfach einen Spaziergang – diese Momente der Selbstfürsorge stärken das eigene Wohlbefinden und damit auch die Fähigkeit, sich um die Kinder zu kümmern.
2. Austausch mit anderen Eltern:
Es kann sehr hilfreich sein, sich mit anderen Eltern auszutauschen. Oft stellt man fest, dass man mit seinen Sorgen und Zweifeln nicht allein ist. Gemeinsame Gespräche können neue Perspektiven eröffnen und Trost spenden.
3. Professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen:
Wenn die Selbstzweifel überwältigend werden, kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Therapeuten oder Berater können Eltern dabei unterstützen, ihre Selbstzweifel zu überwinden und gestärkt aus der Situation hervorzugehen.
4. Fokus auf das Positive:
Versuche, den Fokus auf positive Aspekte und Erfolge zu legen. Schreibe jeden Tag drei Dinge auf, die gut gelaufen sind oder für die du dankbar bist. Diese Übung kann helfen, das Selbstbild zu stärken und Selbstzweifel zu reduzieren. Und halte regelmäßig die Entwicklung deines Kindes, den Alltag eurer Familie und deine Gedanken als Elternteil in eurem memooa Jahrbuch fest. Denn nichts ist heilsamer, als Jahres später nachzulesen und zu erkennen, dass man einen verd***t guten Job gemacht hat!
5. Realistische Erwartungen haben:
Niemand ist perfekt, und das gilt auch für Eltern. Setze dir realistische Ziele und akzeptiere, dass Fehler ein natürlicher Teil des Lebens sind. Es ist in Ordnung, nicht immer die perfekte Lösung zu haben.
6. Kinder zur Selbstständigkeit ermutigen:
Es ist wichtig, Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen und ihnen zu vertrauen, dass sie ihre eigenen Herausforderungen bewältigen können. Das nimmt Druck von den Eltern und stärkt das Vertrauen in die eigenen Erziehungskompetenzen.
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